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Blockchain und Programmatic noch nicht miteinander vereinbar

shutterstock_679065259Für die Studie “Potenziale der Blockchain-Technologie für den Digitalen Werbemarkt” befragte die Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM) 15 Branchenexperten auf Publisher-, Agentur-, Technologie- und Markenseite, zur konkreten Relevanz der Blockchain-Technologie für den digitalen Werbemarkt in Deutschland.

 

Die Experten kamen aus Unternehmen wie der Deutschen Telekom, BMW, der Omnicom Media Group, der Ad Alliance oder dem BVDW.

 

Der Blockchain-Technologie wird von Seiten er Branchenexperten großes Potenzial für mehr Transparenz, Vertrauen und Effizienz für den deutschen Werbemarkt bescheinigt. Die Experten sehen allerdings noch große Probleme und Herausforderungen bei der Umsetzung der Technologie.

 

Einer der erwähnten Punkte ist, dass die Blockchain in vielen Fällen noch nicht marktreif ist, um für auf Echtzeit basierte Vorgänge wie Programmatic Advertising eingesetzt werden zu können. Auch seien vor allem der erhöhte Energie- und Zeitaufwand, der durch das hohe Transaktionsvolumen bei der programmatischen Werbemittelausspielung verursacht wird, problematisch.

 

Dazu kommt, dass Real-Time-Vorgänge zurzeit noch nicht abbildbar sind, da die Technologie nicht die Geschwindigkeit erreicht, die für den programmatischen Markt benötigt wird.

 

Die Branchenexperten sehen die Entwicklung einer Blockchain für Programmatic Advertising als sehr kostenintensiv und mit dem erhofften Nutzen nicht vereinbar an.

 

Zudem fehlen branchenweite Standards. Damit die Blockchain und damit die Blockchain-Technologie sich wirklich durchsetze, müssten alle Marktteilnehmer an einem Strang ziehen und diese auch aktiv umsetzen.

 

Nach Einschätzung der Befragten kann die Technologie vor allem zur Bekämpfung einiger Ad Fraud-Formen, beim Reporting und bei Smart Contracts zum Einsatz kommen.

 

Laut OWM wird es zu einer flächendeckenden Umsetzung bestimmter Anwendungsszenarien der Blockchain noch drei bis fünf Jahre dauern.

 

 

https://www.adzine.de/

Na so was: Sichtbare Werbung wirkt besser als unsichtbare

IAS2 Integral Ad Science (IAS) hat in Zusammenarbeit mit  der GroupM ein kniffliges wissenschaftliches Experiment durchgeführt:

 

Online Nutzer bekamen entweder eine sichtbare oder eine unsichtbare Werbung zu „sehen“.

 

Das erstaunliche Ergebnis: Sichtbare Werbung wirkt besser als unsichtbare.

 

Aber der Reihe nach: Die Studie wurde mit drei großen Marken durchgeführt: Toyota, Radisson Hotel Group und dem dänischen Unternehmen Kvik.

 

IAS unterteilte Verbraucher, die „die Möglichkeit hatten, die Anzeige zu sehen“, in zwei Gruppen: eine exponierte Gruppe (Test) und eine nicht exponierte Gruppe (Kontrolle).

 

Die exponierte Gruppe bekam Onlinewerbung gezeigt, die den IAB Viewability Standards entsprach: Mindestens 50% der Pixel des Werbemittels wurden für mindestens 1 Sekunde im sichtbaren Bereich des Bildschrims angezeigt.

 

In der die nicht exponierten Gruppe wurde den Nutzern ein nicht sichtbares Werbemittel „angezeigt“.

 

Danach wurde die Werbewirkung (Conversion) in beiden Gruppen gemessen.  Die Kriterien für die Werbewirkungsmessung wurden von jedem der drei Werbetreibenden individuell festgelegt. Es handelte sich dabei z.B. um den Besuch einer spezifischen Landing Page, Content Downloads, Klicks auf das Werbemittel („Kaufen“), oder eine Kaufbestätigung (Aufruf einer entsprechenden Website).

 

Bei allen drei Marken wurde eine signifikant höhere Konversionsrate innerhalb der exponierten Gruppe gegenüber der nicht-exponierten Gruppe beobachtet. Dabei wurden die höchsten Leistungssteigerungen bei einer Frequenzobergrenze von neun sichtbaren Ad Impressios beobachtet.

 

Warum es in der nicht exponierten Gruppe überhaupt Konversionen gab und wie unsichtbare Werbung eigentlich wirkt, erklärt die Studie allerdings nicht.

 

 

 Case Study IAS & GroupM

 

Blockchain funktioniert super für Unilever

bc-20190926090041492Unilevers Einstieg in den programmatischen Einkauf mit Blockchain-Unterstützung ist gut gestartet, berichtet der FMCG-Riese.

 
Luis Di Como, Executive Vice President für globale Medien bei Unilever, sagte der Campaign, dass das Projekt dem Unternehmen geholfen hat, Geld bei der Verifizierung und beim Auditing zu sparen – der Prozess, mit dem Werbetreibende sicherstellen, dass vertraglich vereinbarte Vereinbarungen tatsächlich eingehalten werden.

 
Unilever arbeitet seit 18 Monaten mit IBM zusammen, um eine Blockchain-Lösung zu entwickeln. IBM, das sich in den letzten Jahren zu einem Pionier der künstlichen Intelligenz entwickelt hat, schätzt, dass Unilever „zwei bis drei Prozentpunkte“ eingespart hat.

 

Viele der weltweit größten Werbetreibenden, darunter Nestlé, McDonald’s und Virgin Media, betrachten Blockchain als eine Lösung, um die Kosten zu senken und die Transparenz beim Online-Werbeeinkauf zu erhöhen. Online-Werbung ist ein komplexes Ökosystem, das anfällig ist für Verschwendung und Betrug. Dies ist besonders in Großbritannien ein akutes Thema, wo mehr als 60% der Werbeausgaben online ausgegeben werden.

 

Nach dem Test in den USA skaliert Unilever nun den Piloten und hat ein Konsortium mit dem Softwareunternehmen Mediaocean gegründet, um Blockchain als Lösung für eine breitere digitale Lieferkette zu entwickeln.

 

Blockchain ist ein verteiltes Buchhaltungssystem, in dem Datensätze manipulationssicher sein sollen (weil Datensätze unveränderlich und über die gesamte Blockchain verteilt sind) und das potenziell viel billiger sein könnte, weil es keine zentralisierte Datenbank benötigt.

 
Di Como betonte jedoch, dass es sich hierbei nicht nur um eine „Kostensenkungsmaßnahme“ handele. Er fügte hinzu: „Es geht darum, bessere Wege zu finden, um Dinge zu tun und Kapazitäten freizusetzen, um mehr in Strategie, Kommunikation und Medieninvestitionen zu investieren.“ Natürlich werde es auch einen Anreiz geben, mehr Digitalwerbung zu kaufen, wenn Unilever eine praktikable Blockchain-Lösung in großem Maßstab finden kann.

 

https://www.campaignlive.co.uk/

Adfraud auch bei Geotargeting

Loacation-Targeted-Mobile-Ad-SpendEigentlich sollte Geotargeting – also das Ausspielen von mobiler Werbung auf Basis der GPS-Koordinaten von Smartphones einen effizienteren Einsatz von Werbebudgets ermöglichen.

 

Deswegen wird auch immer mehr Geld dafür ausgegeben –  allein in den USA bis 2020 $31,1 Milliarden; gegenüber geschätzten $26,5 Milliarden in diesem Jahr, so die Prognose von BIA/Kelsey.

 

Wegen qualitativ schlechter Daten und falsch ausgespielter standortbezogener Ad Impressions werden allerdings zwischen 30% und 80% der Werbeausgaben verschwendet, so eine neue Studie von Location Sciences.
Basierend auf einer Prüfung von insgesamt 500 Millionen geocodierten Ad Impressioms, die zwischen Januar und Juni diesen Jahres in Großbritannien und den USA geliefert wurden, wurden bis zu 65.000 von 100.000 US-Dollar außerhalb des Zielgebiets oder basierend auf Signalen unzureichender Qualität ausgespielt.

 

Während 90% der geocodierten Ad Impressions von hoher Qualität sein sollten, um sie für ein spezifisches Location-Targeting zu verwenden, hatte in dieser Analyse die Hälfte der Lieferanten einen deutlich schlechteren Signalqualitätswert von weniger als 70%.

 

Juniper Research schätzt, dass die gesamten Verluste durch Online-, Mobil- und In-App-Werbebetrug in diesem Jahr weltweit 42 Milliarden US-Dollar erreichen werden.

 

„Wie bei allen Daten ist der Schlüssel zur Verbesserung die Transparenz“, resümiert der Chief Business Officer des Unternehmens, Jason Smith. Die Analyse ergab, dass eine 40%ige Steigerung der Ortungssignalqualität und eine 10%ige Erhöhung der Genauigkeit durch eine verbesserte Transparenz der Daten erreicht werden kann. Es sei zwar nicht die Schuld von Vermarktern, dass schlechte Daten auf dem Markt sind, aber es ist wichtig, dass sie „die Komplexität der Standortdatenerfassung und -verteilung verstehen“, schrieb der Präsident des Unternehmens, Warren Zenna, in einem aktuellen Blog. „Wenn Sie es noch nicht getan haben, beginnen Sie mit der Abfrage, wie Ihre Partner die Standortdaten, die sie zum Erstellen Ihrer Kampagnen verwenden, beziehen und verifizieren. …“

 

https://www.locationsciences.ai/blog/

https://www.mediapost.com/

Programmatic Advertising reduziert Ad Fraud

programmatic_kann_gegen_ad_fraud_helfen2_grossIn der W&V:

 

Der aktuelle IAS Media Quality Report kommt zu dem überraschenden Ergebnis, dass Programmatic Advertising Ad Fraud reduzieren kann, wenn geeignete Anti-Fraud-Technologien zum Einsatz kommen.

 

 

Weltweit liegt die derart optimierte Betrugsrate bei programmatisch gehandelter Desktop und Mobile Werbung unter dem Ad Fraud-Anteil von Direktkäufen, so die Studie. In Deutschland sinkt so das Betrugsrisiko um immerhin 33 Prozent auf nur noch knapp ein Prozent.

 

 

Bei Kampagnen, die ohne Ad Fraud-Technologie ausgespielt wurden, steigt das durchschnittliche Betrugsrisiko programmatisch gehandelter Desktop Werbung weltweit auf neun Prozent, bei Direktkäufen sogar auf 13 Prozent.

 

 

https://www.wuv.de/

Mobile Werbung: Deutschland Schlusslicht bei Brand Safety

Doubeverify1 (002)Doubeverify4In dem jährlich erscheinenden „Global Insights Report“ von Doubleverify wurden zwischen Mai 2018 und April 2019 Daten von über 1.000 Unternehmen aus 75 Länder in Nordamerika, Lateinamerika, dem asiatisch-pazifischen Raum (APAC) und der EMEA-Region erhoben und analysiert und eine aktuelle Marktübersicht zu Brand Safety, Ad Fraud und Viewability erstellt.

 

Die Key Findings sind:

 

– Die durchschnittliche Häufigkeit von Brand-Safety-Verletzungen liegt weltweit bei 5,2 Prozent.

 

– Im EMEA-Raum sind die Häufigkeiten von Brand-Safety-Verletzungen die höchsten im globalen Vergleich. In Deutschland wurden 8,6 Prozent der untersuchten Ads in einem markenunsicheren Umfeld ausgespielt.

 

– Im Vergleich zur Vorjahresperiode ist die Häufigkeit von Brand-Safety-Verletzungen in Mobile Apps um 194 Prozent angestiegen.

 

– Die Rate von Ad Fraud bei digitaler Werbung ist im Vorjahresvergleich leicht gesunken, von 3,5 in 2018 auf 3,1 Prozent in 2019.

 

https://www.adzine.de/

Ad Fraud kostet weltweit mehr als $30 Mrd.

s3-news-tmp-178181-money_blowing_away_-_cropped--default--1280s3-ad_fraud_ranges--default--1280Einem Report vom Cybersecurity Unternehmen Cheq zu folge wird Ad Fraud die Mediaindustrie dieses Jahr bis zu $23 Mrd. kosten. Bezieht man die indirekten wirtschaftlichen und sozialen Kosten ein, könnten sich die Kosten sogar auf $30 Mrd. belaufen.

 

Die World Federation of Advertisers schätzt, dass bis zu 30% der Werbung von den Verbrauchern nicht gesehen wird.

 

Anthony Hitchings, Direktor für Digitalwerbung der Financial Times, sagt dazu: „Das Ausmaß des Betrugs, den wir gefunden haben, ist atemberaubend. Die Industrie verschwendet weiterhin Marketingbudgets für etwas, was im Wesentlichen organisierte Kriminalität ist.“

 

Cheq prognostiziert, dass sich der Betrug noch weiter verschlimmern wird. Das Unternehmen erwartet, dass die direkten Kosten für die Werbetreibenden im Jahr 2020 $26 Mrd., im Jahr 2021 $29 Mrd. und im Jahr 2022 $32 Mrd. erreichen werden.

 

Außerdem wird diese Belastung überproportional auf den Schultern von kleinen Unternehmen getragen, die nicht so viel Geld haben wie etablierte Marken, um Werbebetrug zu vermeiden.

 

https://www.thedrum.com/

Onlinewerbung: Ad Fraud nimmt zu, Viewability nimmt ab

ad_fraud_nahm_im_zweiten_halbjahr_2018_massiv_zu5_grossDer neuste „Media Quality Report“ für das 2. Halbjahr 2018 von Integral Ad Science registrierte eine deutliche Verschlechterung der Qualität der online Werbeumfelder in Deutschland.

 

Laut dem Bericht gab es insgesamt einen deutlichen Anstieg von Ad-Fraud und schlechtere Sichtbarkeitswerte.

 

Der Anteil der betrügerischen Impressions ist bei Desktop- Display Werbekampagnen um gut 30 Prozent gestiegen. Dieser Anstieg begründet sich zum Teil durch die große Menge an ausgelieferten Impressions zur Weihnachtszeit und ist damit ein relativ gängiger Trend zu dieser Jahreszeit. Bei optimierten Kampagnen liegt der Anteil damit in 2. Hj. 2018 bei 0,9 Prozent (1. Hj: 0,7 %). Bei Kampagnen ohne Ad Verification liegt die Betrugsrate bei Desktop Display hingegen bei 10,1 Prozent (1. Hj: 14,7%) .

 

Bei mobilem Web-Display war der Anteil an Ad-Fraud bei optimierten Kampagnen stabil bei 0,4 Prozent (1. Hj: 0,4%). Bei Kampagnen ohne Ad Verification liegt die Betrugsrate bei 9,3 Prozent (1. Hj: 9,8%)  und ist somit sogar etwas zurückgegangen.

 

Die Sichtbarkeit von Online-Anzeigen hat sich in der zweiten Jahreshälfte bei Desktop-Videos um 4,5 Prozent auf 53 Prozent und bei Mobile Web-Videos um 5,0 Prozent auf 66,5 Prozent verschlechtert. Außerdem verloren programmatisch gehandelte Impressions zum Jahresende 2018 an Sichtbarkeit.

 

https://www.wuv.de/digital/

https://www.horizont.net/medien/