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UK: Außenwerbung wächst stark, Digitalanteil über 50%

media820-20191218040926363 (002)Das neue Jahrzehnt beginnt, nach den Parlamentswahlen im vergangenen Monat, mit einigen optimistischen Prognosen für die britische Werbung.

 

Die Werbetreibenden hatten so lange mit der Unsicherheit des Brexit zu kämpfen, dass diese mittlerweile zum „New Normal“ geworden ist und nun Boris Johnsons Sieg einen kurzfristigen Schub geben könnte, so Brian Wieser, Präsident des globalen Nachrichtendienstes der GroupM.

 

Die WPP-Medieneinkaufsgruppe hat einen Anstieg der britischen Werbeausgaben um 6,7 % auf 22 Milliarden Pfund für das Jahr 2020 vorgezeichnet.

 

Publicis Media’s Zenith hat eine immer noch ordentliche Wachstumsrate von 4,9% prognistiziert.

 

Wieser sagt, dass die Prognosen für Großbritannien im Vergleich zu den meisten anderen entwickelten Ländern ungewöhnlich gut sind und „es ist alles digital“. Außerdem folgen diese Steigerungen auf 10 Jahre nachhaltiges Wachstum der Werbeausgaben.

 

Großbritannien profitiert dabei von dem fortgeschrittenen Zustand seines digitalen Anzeigenmarktes und einem breiteren globalen Trend, da Digital-First-Unternehmen wie Google, Amazon und Netflix stark in Marketing investieren, um ihre Marken aufzubauen.

 

Im Jahr 2020 wird der Out-of-Home Bereich seinen starken Kurs fortsetzen – die Zahlen für das dritte Quartal 2019 zeigen ein Wachstum von 10%, wobei der Anteil des digitalen Out-of-Home Bereichs auf deutlich über 50% des Umsatzes steigt.

 

Es gab ein signifikantes Umsatzwachstum bei allen Formaten, einschließlich der klassischen Formate. Aber der Schwerpunkt liegt auf Digital Out of Home, wobei die Anbieter allein im Jahr 2019 £100 Mio. investierten, was zu einem 40%igen Anstieg der Bildschirme führt. Während DOOH überall in London zu finden ist, ergreifen auch andere große Städte und größere Orte diese Chance. Durch die Verbindung von digital und klassisch ist OoH jetzt ein stärkeres, flexibleres, vernetztes und besseres Angebot für Werbekunden als je zuvor.

 

Auch könnte dieses Jahr addressable TV-Werbung in Großbritannien interessant werden. ITVs neuer zielgerichteter Online-TV-Werbeservice Planet V wird nach einer Roadshow durch Medienagenturen im Februar live gehen, und Channel 4 wird seine Kanäle auf Sky’s AdSmart stellen, nachdem die beiden Sender im September letzten Jahres eine Vereinbarung getroffen haben.

 

GroupM erwartet aber, dass der britische TV-Werbemarkt in diesem Jahr stagnieren wird, was nur geringfügig besser ist, als der Rückgang von 2% im letzten Jahr. Allerdings kann die tatsächliche Entwicklung im Free-to-Air-Bereich des TV-Geschäfts in einem Jahr, in dem England Co-Gastgeber der Euro 2020 ist, nicht wirklich prognostiziert werden.

 

 

https://www.campaignlive.co.uk/

 

Außenwerbung wird dieses Jahr Zeitungen überflügeln

Out of Home (002)In der Financial Times:

 

Die weltweiten Ausgaben für die Außenwerbung werden 2020 erstmals seit Beginn der Aufzeichnungen die Anzeigenverkäufe in Zeitungen überholen.

 
Das Out of Home-Segment macht etwa 6,5 Prozent des 600 Milliarden Dollar schweren globalen Werbemarktes aus, ist aber das einzige traditionelle Medium, das weiter wächst, während andere dem Google- und Facebook-Segment weichen.

 

Im Jahr 2020 werden Werbetreibende 40,6 Mrd. $ für Plakate, Digital Out of Home Screens und „Stadtmobiliar“ ausgeben, etwa 4 Mrd. $ mehr als für Zeitungungswerbung, so die Einschätzung der GroupM.

 
Bis 2024 erwartet GroupM, dass Außenwerbung die Ausgaben für Zeitungen und Zeitschriften übertreffen wird, mit einer jährlichen Wachstumsrate zwischen 2,5 und 4 Prozent. „Die Außenwerbung hat sich als widerstandsfähig erwiesen, weil sie einzigartige Eigenschaften für Werbetreibende bietet“, sagte Brian Wieser, Global President of Business Intelligence bei GroupM. „Sie trägt dazu bei, dass sich das Medium weiter entwickelt hat.“

 

William Eccleshare, Geschäftsführer von Clear Channel, einem der größten Eigentümer von Outdoor-Medien, beschreibt es als das „letzte echte Massenmedium“ in einer Welt, in der das Fernsehpublikum zersplittert.

 

Während einige Betreiber in China in letzter Zeit gelitten haben, haben die USA und Großbritannien gut abgeschnitten, mit einem Wachstum in Großbritannien von fast 8 Prozent in diesem Jahr trotz der flachen Wirtschaft. Apple hat sich in den letzten Jahren zu einem der aktivsten Außenwerber entwickelt, während Netflix eigene Plakatflächen entlang des Sunset Strip in Los Angeles erworben hat.

 
Das jüngste Wachstum der Branche ist auf die digitale Technologie in den großen Städten und Flughäfen zurückzuführen, die es ermöglicht, auffällige Werbung innerhalb von Minuten oder Stunden zu ändern, anstatt Wochen oder Monate warten zu müssen, bis die physischen Plakate ersetzt werden konnten.

 

Bei JCDecaux, dem weltweit größten Außenwerbekonzern, machen digitale Standorte 5% des Inventars aus, generieren aber 25% des Umsatzes.

 

In Großbritannien, dem am stärksten digitalisierten Markt der Welt, wird ein Viertel des Umsatzes erzielt, etwa 60 Prozent der Clear Channel-Umsätze sind digital.

 

https://www.ft.com/

2021: Mehr als die Hälfte aller Werbespendings im Internet

2021_fliesst_ueber_die_haelfte_aller_werbespendings_ins_internet3_grossIn der W&V:

 

Zenith prognostiziert in ihrem aktuellen Advertising Expenditure Forecast, dass im Jahr 2021 Internet-Werbung 52 Prozent der weltweiten Werbeausgaben ausmachen wird. Das entspricht einem Plus von fünf Prozentpunkten gegenüber 2019, in dem der Wert bei 47 Prozent rangiert. In 2018 wurden noch 44 Prozent der Werbegelder in Internet-Werbung investiert.

 

Hierzulande verläuft die Entwicklung allerdings langsamer. Laut Olivier Korte, Managing Director Zenith Deutschland, werden die Investitionen in Online-Werbung unter dem globalen Durchschnitt liegen, nämlich dieses Jahr bei 38 Prozent und 2021 bei 43 Prozent. Hauptgrund dafür ist die besondere Stärke der klassischen Medien hierzulande.

 

2021 wird es laut Korte aber auch in Deutschland einen Wendepunkt geben: „Dann wird nämlich erstmals in Deutschland mehr als doppelt so viel Geld in Online (9,2 Milliarden Euro) investiert werden wie in TV (4,4 Milliarden Euro).“

 

Insgesamt sinkt die Wachstumsrate allerdings mit zunehmender Entwicklung des Internet-Werbemarktes. 2018 wuchs die Internetwerbung noch um 17 Prozent, für 2019 wird nur ein Wachstum von zwölf Prozent erwartet und 2021 sollen es dann nur noch neun Prozent Wachstum gegenüber dem Vorjahr sein – die Wachstumsrate des Internet-Werbemarktes nähert sich damit der Wachstumsrate des Gesamtmarktes an.

 

https://www.wuv.de/marketing/