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Australien: Monströse digitale Plakate tarnen sich als Münztelefone

TC_233351b0-5image_storyTC_625b1e36-a_Image_In_BodyIn Australien findet die erste große Umgestaltung der Telefonzelle seit 1983 statt. Aber Telstras neue Vision trifft auf den Widerstand einiger Räte, und die Angelegenheit wird inzwischen vor Gericht verhandelt.
Um die Payphones für die Bedürfnisse der modernen Australier fit zu machen, bieten die überarbeiteten Telefone von Telstra mobiles Laden, Wi-Fi-Zugang über Telstra Air (kostenlos oder über einen Telstra-Breitbandplan, je nach Gebiet) und große digitale Werbedisplays.

 

Wie bereits berichtet wehren sich nun aber zum Beispiel Melbourne und Sydney und weitere Stadtverwaltungen gegen diese neue Art von Telefonzellen in den Innenstadtbereichen.

 

Sydneys Oberbürgermeister Clover Moored beschrieb die neuen Stände als „Trojanisches Pferd für die Werbung“.

 

Gemäß den bestehenden Universal Service Obligation (USO) Vereinbarungen muss Telstra allerdings öffentliche Telefone als Teil seines Standard-Telefondienstes bereitstellen. Die USO ist eine Verbraucherschutzmaßnahme, die sicherstellt, dass jeder Zugang zu Festnetz- und Münztelefonen hat, unabhängig davon, wo er wohnt oder arbeitet. Telstra ist der einzige Anbieter von USO-Diensten in Australien.
Die USO wird durch eine von der Australian Communications and Media Authority verwaltete Industrieabgabe finanziert. Dies bedeutet, dass registrierte Anbieter mit Einnahmen von über 25 Millionen AUD pro Jahr zur Abgabe beitragen, einschließlich Telstra.

 

Im Jahr 2016 wurden 40 Payphones von den Planern der Stadt Melbourne genehmigt und im folgenden Jahr installiert, was den Beginn der Pläne von Telstra für einen landesweiten Rollout markiert. Telstra gab damals an, dass die Kabinen eine „low-impact“ Infrastruktur seien und daher keine Planfeststellung gemäß dem Telekommunikationsgesetz 1997 (Cth) erforderlich sei. Im Jahr 2017 ging Telstra dann die Partnerschaft mit dem Außenwerbeunternehmen JC Decaux ein.

 

Es sollten ürsprünglich in Sydney, Melbourne, Brisbane, Adelaide und Perth zunächst 1.860 Payphones aufgerüstet werden. Diese fünf Städte machen 64% der Bevölkerung des Landes und 77% der Werbeausgaben aus. Anfang diesen Jahres wurde der Antrag von Telstra auf 81 neue Kabinen allerdings von der Stadt Melbourne blockiert, und die Stadt leitete ein Verfahren vor dem Victorian Civil and Administrative Tribunal ein, um die Kabinen neu zu definieren, da sie nicht low-impact wären.  Da der Rat 2017 die Installation von 40 Kabinen genehmigte, ist unklar, warum sich seine Position inzwischen geändert hat.

 

Der Stadtrat von Melbourne und Vorsitzende der Planungsabteilung, Nicholas Reece, kommentierte die Entscheidung damit, dass die neuen Münztelefone auf belebten Fußwegen zu Staus führen würden und beschrieb sie als „monströse digitale Plakate, die sich als Münztelefone tarnen„. Er sagte, die Stände seien „Teil einer Umsatzstrategie für Telstra“.

 

Allerdings hindert die Bundesgesetzgebung Telstra nicht daran, Werbung auf Münztelefonen zu schalten. So könnte der bestehende Gerichtsprozess von dem Argument des Stadtrats von Melbourne abhängen, dass die neuen Payphones von Telstra durch die Vergrößerung der digitalen Displays nicht mehr low-impact sind. Das Ergebnis des Prozesses wird Anfang nächsten Jahres erwartet.

 

https://menafn.com/

Brisbane jetzt auch noch gegen DOOH auf Telefonzellen

telstraDer australische Telefonkonzern Telstra, in Zusammenarbeit mit JCDecaux, plant in vielen Städten Australiens die Aufrüstung  von Telefonzellen mit DOOH Screens.

 

Der Stadtrat von Brisbane hat sich nun entschlossen sich ebenso wie Melbourne City und die City of Sydney gegen diese Art von öffentlichen Telefonzellen zu stellen. Brisbane City ist damit der dritte Kläger neben beiden Großstädten im Bundesgerichtsverfahren mit Telstra.

 

„Wir sind nicht gegen den Beitritt des Brisbane City Council zum Verfahren, da wir nach Gewissheit und einem Urteil suchen, das in ganz Australien gilt“, sagte ein Sprecher von Telstra. JCDecaux lehnte eine Stellungnahme zu dem Thema ab.

 

Eine Sprecherin des Stadtrats von Brisbane sagte, Telstra wolle eine Erklärung des Bundesgerichtshofs einholen, die es im Rahmen des Telekommunikationsgesetz für die Installation der neuen Telefone mit Werbeflächen nutzen könne. „Da die Commonwealth-Gesetzgebung Vorrang vor der staatlichen Gesetzgebung und den lokalen Gesetzen hat, könnte das Ergebnis des Verfahrens Auswirkungen auf Brisbane und das Genehmigungsverfahren für die Installation solcher Geräte haben“, sagte sie.

 

Ursprünglich hatte die Stadt Melbourne im März eine Klage gegen Telstra beim Zivil- und Verwaltungsgerichtshofes eingereicht. Telstra zog dann, nachdem klar war, dass mehrere Gemeinden über die Aufrüstung der öffentlichen Telefone besorgt waren, mit dem Streit an das Bundesgericht. Daraufhin schloss sich auch die Stadt Sydney der Klage von Melbourne an.

 

Die Anhörung ist für den 23. Oktober am Bundesgerichtshof angesetzt.

 

https://www.afr.com/

Sydney & Melbourne gegen Werbung auf Telefonzellen

Telstra-payphone-620x344Die Stadt Sydney hat entschieden, sich einer Klage von Melbourne vor dem Bundesgericht gegen den Telefonkonzern Telstra im laufenden Streit um Außenwerbung anzuschliessen.

 

Zu der Auseinandersetzung ist es gekommen, da Telstra, in Zusammenarbeit mit JCDecaux, in vielen Städten Australiens die Einführung von neuen bzw. aufgerüsteten Telefonzellen plant. Der Stadtrat von Sydney ist allerdings der Meinung, dass die neuen mit digitalen Werbeflächen ausgerüsteten Telefonzellen nicht den Vorgaben des Telecommunications Act genügen.

 

Außerdem wird die Frage gestellt, warum Telstra die Zahl der öffentlichen Münztelefone erhöhen will, wenn sie nachgewiesenermaßen weniger genutzt werden und ihre Anzahl aus diesem Grund zuvor reduziert wurde.

 

Nachdem schon die Stadt Melbourne Anfang des Jahres gegen die Pläne von Telstra und JC Decaux mit der Begründung vorging, dass die großformatigen digitalen Werbedisplays auf den Anlagen den Planungsregeln der lokalen Regierung unterlägen, hat sich nun auch Sydney zu diesem Schritt entschlossen.

 

Zu einem ähnlichen Disput zwischen Stadtplanern und Telefongesellschaftenkam es auf Grund vieler neu aufgestellter Telefonzellen letztes Jahr schon in London.

 

https://mumbrella.com.au/

Sydney wehrt sich gegen Screens auf Telefonzellen

Telstra-payphone-620x344Schon im letzten Jahr kam es in London zu Differenzen wegen neuer, digital aufgerüsteter Telefonzellen. Telefongesellschaften – unter anderem BT in Zusammenarbeiten mit Intersection, einer Google-Tochter – überfluteten damit die Innenstadt.

 

Jetzt wiederholt sich die Auseinandersetzung in Australien.

 

In Sydney und anderen Städten Australiens plant der Telekommunikationsanbieter Telstra in Zusammenarbeit mit JCDecaux die Einführung von neuen bzw. aufgerüsteten Telefonzellen im Stadtgebiet. Diese sollen unter anderem über digitale Werbeflächen, Photoautomaten, multilinguale Hilfeoptionen, Behinderten-Hilfe und noch einige andere Funktionen verfügen.

 

Telstra hält in den betroffenen Städten, beruhend auf dem Telecommunications Act von 1997, die Rechte an den Standorten und hat sich mit JCDecaux zusammengetan, um die öffentlichen Telefone „ins 21ste Jahundert zu beförden“. Dies sieht die Stadtverwaltung von Sydney jedoch etwas anders und verweist darauf, dass die geplanten digitalen Werbetafeln nicht den Vorgaben im Telecommunications Act nachkommen.

 

Neben Sydney hat sich letzten Monat auch schon der Stadrat von Melbourne gegen den geplanten Rollout von neuen öffentlichen Telefonzellen ausgesprochen und 81 Anträge von Telstra und JCDecaux für Baugenehmigungen abgelehnt.

 

https://www.marketingmag.com.au/